Stillen ist etwas ganz Natürliches –

und trotzdem wird es in der Öffentlichkeit oftmals nicht akzeptiert


 

Seit tausenden von Jahren stillen Mütter ihre Säuglinge, während sie unterwegs sind. Was sie dafür brauchen ist Trinken für sich selbst und einen Ort, an dem sie sich bequem setzen, teilweise auch zurückziehen können. Leider ist die Akzeptanz in der Gesellschaft nicht so hoch, wie wir Frauen es uns wünschen würden.

 

Gerade der Anfang eines kleinen Lebens bedarf viel Nähe, Zuneigung und eine maßgeschneiderte Ernährung in jeder Lebenslage: Latte to go! Das heißt das hungrige Kind jederzeit „stillen“ zu können. Beim Einkaufen, bei Ämtergängen, während eines Stadtbummels oder aber auch beim Besuch in einem Café oder Restaurant: überall kann es sein, dass Kinder gestillt werden möchten und ein geeigneter Platz gesucht werden muss, und das ziemlich schnell: denn wenn das Kleine erst einmal Hunger hat, hilft kein Ablenkungsmanöver – da muss Essen her!

 

Stillen ist nicht nur bequem und natürlich, es ist auch noch gesund für Mutter und Kind. Stillen ist ein Geschenk der Natur – aber auch für die Natur, wenn man an Verpackungsmüll etc. denkt, der durch das Stillen entfällt. Für das Kind ist Mamas Milch die beste Nahrung, die es in den ersten Wochen und Monaten bekommen kann und vor allem ist sie jederzeit verfügbar.

 

Stillen ist etwas ganz Natürliches, von der Gesellschaft angestrebt und unbedingt gewollt, und trotzdem finden laut einer Umfrage nur 60 Prozent der Befragten Stillen in der Öffentlichkeit in Ordnung. Im Schnitt werden Kinder in Deutschland weniger als vier Monate ausschließlich gestillt – obwohl fast 90 Prozent der Mütter ursprünglich vorhatten, ihren Kindern länger die Brust zu geben. Erstaunlich ist die Aussage von Frauen, die bereits abgestillt haben, dass die ablehnende Haltung in der Öffentlichkeit ein Grund für das Abstillen gewesen ist.

 

Stillen bedeutet Gesundheitsprävention: Wenn mehr Frauen stillen würden, könnte viel Geld im Gesundheitssystem gespart werden und unsere Kinder können bestens gewappnet aufwachsen. Und deshalb sollte so etwas Natürliches wie Stillen in der Öffentlichkeit als positiv wahrgenommen werden. Je häufiger wir es sehen, desto gewohnter wird es für die meisten sein.

 

Unsere Empfehlung ist eine Informationskampagne, um auf das Thema aufmerksam zu machen, stillfreundlichen Orte (Behörden, Geschäfte, Gastronomie etc.) zu akquirieren, an denen Mütter zum Stillen willkommen sind und schließlich auf diese stillfreundlichen Orte hinzuweisen. Die stillfreundlichen Orte in der Stadt müssen natürlich leicht zu finden sein: Auf der städtischen Internetseite, der offiziellen Heidelberg-App und ggf. auch auf dem Stadtplan sollte darüber informiert werden. In einem Informationsflyer mit Stadtplan und Verortung der stillfreundlichen Orte sowie einer Übersicht des jeweiligen Angebots (separater Raum, Wickelmöglichkeit etc.) sollten nähere Informationen zur Verfügung stehen.


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Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie im Konzeptansatz „Heidelberg – Stillfreundliche Stadt“ von Christine von Frankenberg und Larissa Winter-Horn
Stillfreundliche_Stadt_Konzept_190509.pd
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