6. November 2025 | Aktuelles

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Bürger­stunde am Emmerts­grund – viel Engagement, wenig Resonanz

Vergangene Woche fand bei bereits kühlen Tempe­ra­turen eine Bürger­stunde am Emmerts­grund statt. Stadt­rä­tinnen und Stadträte sowie Vertre­te­rinnen und Vertreter des Stadt­teil­vereins waren vor Ort, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen – über Sorgen, Wünsche und Ideen für den Stadtteil. Trotz der belebten Passage, in der die Aktion stattfand, blieb die Resonanz aus. Kein Bürger, keine Bürgerin blieb stehen oder suchte das Gespräch. Das war ernüch­ternd – gerade, weil sich Menschen die Zeit genommen haben und die Bereit­schaft zum Dialog groß war. Diese Erfahrung wirft Fragen auf, die über den Moment hinaus­gehen: Welche Form der Ansprache erreicht sie wirklich? Welche Angebote, oder Orte laden zur Betei­ligung ein – und welche nicht? Wie kann Betei­ligung entstehen, wenn sie nicht aktiv einge­fordert wird?

Es zeigt sich: Es genügt nicht, wenn die Stadt gibt – wenn das Angebot nicht angenommen wird, bleibt es wirkungslos. Betei­ligung braucht beidsei­tiges Entge­gen­kommen. Doch wie kann dieses entstehen, ohne an jede einzelne Tür zu klopfen?

Vielleicht braucht der Stadtteil nicht nur Angebote und Aktionen, sondern Bezie­hungen und Vertrauen? Und wenn dem so ist, wie schaffen wir das, wenn Bürger nicht gewillt sind „mitzu­machen“? Die Bürger­stunde war wieder mal ein Versuch, Nähe zu schaffen – leider gescheitert!

Die Bürger­stunde am Emmerts­grund war frustrierend – aber auch aufschluss­reich. Sie zeigt, dass Betei­ligung nicht selbst­ver­ständlich ist, sondern eine gemeinsame Aufgabe. Für Verwaltung, Politik, Vereine – und für die Bürger­schaft selbst. Die Frage bleibt: Wie erreichen wir die Menschen wirklich? Und was braucht es, damit sie sich einge­laden fühlen, mitzu­wirken?

Herzlichen Dank aber natürlich an den Stadt­teil­verein unter der Leitung von Herrn Zernick für seinen Einsatz.