Pressemeldung der Unabhängigen Wählerinitiative Die Heidelberger
zum Thema Clubs und Nachtkultur in Heidelberg
Wir bedauern das Clubsterben der letzten Jahre sehr, schließlich macht auch das Angebot der Clubs gerade für junge Menschen, einen Teil der Attraktivität unserer Stadt aus. Wir sind – wie die gesamte Kommunalpolitik einschließlich der Stadtverwaltung – bestrebt, dem Einhalt zu gebieten. 2019 hat Heidelberg z.B. als erste Kommune in der Rhein-Neckar-Region ein Förderprogramm für Livemusik in Heidelberger Clubs eingerichtet und aktuell läuft das Bewerbungsverfahren für einen Nachtbürgermeister, der sich nicht nur um den Lärm in der Heidelberger Altstadt kümmern soll, sondern mit dem gemeinsam auch ein Nachtkulturkonzept entwickeln werden und dem Clubsterben entgegengewirkt werden soll.
Ohne Frage sind Clubs wie auch andere Branchen bedingt durch die Coronakrise bzw. ‑verordnung in einer sehr schwierigen Lage und eine Perspektive, wann für sie wieder Normalität einkehrt, gibt es leider nicht. Deshalb hat der Heidelberger Gemeinderat – zusätzlich zu den Finanzhilfen von Land und Bund – entschieden, den Mietern städtischer Liegenschaften, wie beispielsweise der halle02 die Miete nicht nur zu stunden, sondern zu erlassen. Aktuell wird geprüft, inwiefern auch die Clubs, die keine städtische Liegenschaft gemietet haben, unterstützt werden können. Leider ist auch der städtische Haushalt mit einem Defizit von weit über 100 Mio. € durch die Coronakrise in eine prekäre Lage gekommen, so dass für weitere Hilfsmaßnahmen für Clubs eine Unterstützung von Land und Bund nötig ist.
Zur halle02 ist zu sagen: Wir sind nicht der Meinung, dass das „Aus“ der halle02 die Politik zu verantworten hat. Die halle02 hat in den vergangenen Jahren durch den Heidelberger Gemeinderat Unterstützungsmaßnahmen in Millionenhöhe erhalten. Und auch nachdem die halle02 im Jahr 2017 aus der institutionellen Förderung gestrichen wurde, um eine Gleichberechtigung gegenüber privatwirtschaftlichen Clubbetreibern zu gewährleisten, kann die halle02 Fördergelder über die Projektförderung, einen Innovationsfond und eben die Förderung der Livemusik generieren.
Grundsätzlich muss man sich auch fragen, ob man vom „Aus“ der halle02 sprechen kann, wenn die Geschäftsführer davon sprechen, dass öffentliche Veranstaltungen „bis auf Weiteres pausieren“ und man sich „zunächst auf ein anderes Geschäftsmodell konzentriert“. Für uns besteht also durchaus Hoffnung, dass in der halle02 wieder öffentliche Veranstaltungen stattfinden, sobald die Coronaverordnung dies es zu wirtschaftlichen Bedingungen zulässt.