Nach wie vor ist die personelle Situation in unseren Kindertagesstätten unbefriedigend. Darüber hatten wir bereits berichtet und im Dezember gemeinsam mit CDU und FDP beantragt, ein Konzept zu erstellen, das die Betreuung von Kindern auch in Krisensituationen gewährleistet. In Heidelberg sind in 133 Einrichtungen von 46 unterschiedlichen Trägern insgesamt 1575 Erzieherinnen und Erzieher tätig. Doch das reicht nicht aus, um eine qualitätsvolle Betreuung für unsere Kinder zu gewährleisten.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken hat die Verwaltung etliche Sofortmaßnahmen umgesetzt. Darüber hinaus wurden im Fachausschuss auch mittel- und langfristige Maßnahmen vorgestellt. Eine städtische Arbeitsgruppe hat sich in Zusammenarbeit mit den freien Trägern in Heidelberg auf Maßnahmen verständigt, die konkret umgesetzt werden können und am Standort Heidelberg sofort wirksam werden sollen.
Diese sind beispielsweise: Die Anhebung der Eingruppierung der Fachkräfte in den Kitas oder die Gewährung von Zulagen, ähnlich praktizieren dies die Städte Frankfurt, Stuttgart oder München. Den Erzieherinnen und Erziehern werden weitere Benefits und standortspezifischen Entlastungsmöglichkeiten angeboten wie es auch in anderen Großstädten bereites geschieht. Die Vergütung erfolgt differenziert nach den zu erfüllenden besonderen Aufgaben, wie z.B. Sprachmultiplikator/innen, Ausbildungsanleiter/innen, Springerkräfte, besondere pädagogische Fachrichtungen, etc. In den Gruppen werden die Personalstellenschlüssel erhöht und die Leitungskräfte sollen in der Verwaltung personell unterstützt werden, um mehr Kapazitäten für die pädagogische Arbeit freizusetzen. Ebenfalls erfolgt eine Entlastung und Unterstützung der Fachkräfte durch die Möglichkeit zur Fallsupervision oder weiteren fachlichen und organisatorischen Beratungsangeboten. Über einen externen Dienstleister soll die Anwerbung von Fachkräften im Ausland trägerübergreifend organisiert werden. Eine wichtige Maßnahme, die leider nicht ad hoc umgesetzt werden kann: Auch für die Erzieherinnen und Erzieher in Heidelberg stellt bezahlbarer Wohnraum ein Problem dar. Gerade für die Berufseinsteiger wären Mitarbeitenden Wohnungen, ein Ausbildungshaus o.Ä. interessant.
All diese Maßnahmen werden im Schulterschluss zwischen der Stadt Heidelberg und den freien Trägern angegangen. Wir denken, dass das der richtige Weg oder zumindest ein Anfang ist. Am 13. März haben wir eigens zu diesem Thema einen „KITA-Gipfel“ geplant (s.u.), um uns gemeinsam mit Eltern, Erzieherinnen und Erziehern, Kita-Leitungen etc. darüber auszutauschen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche weniger und welche vielleicht noch ergänzt werden müssen.
Und schließlich wird es unsere Aufgabe, die Maßnahmen im nächsten Doppelhaushalt mit den entsprechenden Finanzmitteln zu unterlegen. Schon jetzt beziffert sich das Budget für die Betreuung in unseren Kitas auf 108 Millionen Euro. Bleibt zu hoffen, das sich tatsächlich Fachkräfte finden, um die freien Stellen zu besetzen.