9. Februar 2024 | Aktuelles, Familie & Soziales

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Fachkräf­te­of­fensive für Kinder­ta­ges­stätten in Heidelberg

Nach wie vor ist die perso­nelle Situation in unseren Kinder­ta­ges­stätten unbefrie­digend. Darüber hatten wir bereits berichtet und im Dezember gemeinsam mit CDU und FDP beantragt, ein Konzept zu erstellen, das die Betreuung von Kindern auch in Krisen­si­tua­tionen gewähr­leistet. In Heidelberg sind in 133 Einrich­tungen von 46 unter­schied­lichen Trägern insgesamt 1575 Erzie­he­rinnen und Erzieher tätig. Doch das reicht nicht aus, um eine quali­täts­volle Betreuung für unsere Kinder zu gewähr­leisten.

Um dem Fachkräf­te­mangel entge­gen­zu­wirken hat die Verwaltung etliche Sofort­maß­nahmen umgesetzt. Darüber hinaus wurden im Fachaus­schuss auch mittel- und langfristige Maßnahmen vorge­stellt. Eine städtische Arbeits­gruppe hat sich in Zusam­men­arbeit mit den freien Trägern in Heidelberg auf Maßnahmen verständigt, die konkret umgesetzt werden können und am Standort Heidelberg sofort wirksam werden sollen.

Diese sind beispiels­weise: Die Anhebung der Eingrup­pierung der Fachkräfte in den Kitas oder die Gewährung von Zulagen, ähnlich prakti­zieren dies die Städte Frankfurt, Stuttgart oder München. Den Erzie­he­rinnen und Erziehern werden weitere Benefits und stand­ort­spe­zi­fi­schen Entlas­tungs­mög­lich­keiten angeboten wie es auch in anderen Großstädten bereites geschieht. Die Vergütung erfolgt diffe­ren­ziert nach den zu erfül­lenden beson­deren Aufgaben, wie z.B. Sprachmultiplikator/innen, Ausbildungsanleiter/innen, Sprin­ger­kräfte, besondere pädago­gische Fachrich­tungen, etc. In den Gruppen werden die Perso­nal­stel­len­schlüssel erhöht und die Leitungs­kräfte sollen in der Verwaltung personell unter­stützt werden, um mehr Kapazi­täten für die pädago­gische Arbeit freizu­setzen. Ebenfalls erfolgt eine Entlastung und Unter­stützung der Fachkräfte durch die Möglichkeit zur Fallsu­per­vision oder weiteren fachlichen und organi­sa­to­ri­schen Beratungs­an­ge­boten. Über einen externen Dienst­leister soll die Anwerbung von Fachkräften im Ausland träger­über­greifend organi­siert werden. Eine wichtige Maßnahme, die leider nicht ad hoc umgesetzt werden kann: Auch für die Erzie­he­rinnen und Erzieher in Heidelberg stellt bezahl­barer Wohnraum ein Problem dar. Gerade für die Berufs­ein­steiger wären Mitar­bei­tenden Wohnungen, ein Ausbil­dungshaus o.Ä. inter­essant.

All diese Maßnahmen werden im Schul­ter­schluss zwischen der Stadt Heidelberg und den freien Trägern angegangen. Wir denken, dass das der richtige Weg oder zumindest ein Anfang ist. Am 13. März haben wir eigens zu diesem Thema einen „KITA-Gipfel“ geplant (s.u.), um uns gemeinsam mit Eltern, Erzie­he­rinnen und Erziehern, Kita-Leitungen etc. darüber auszu­tau­schen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche weniger und welche vielleicht noch ergänzt werden müssen.

Und schließlich wird es unsere Aufgabe, die Maßnahmen im nächsten Doppel­haushalt mit den entspre­chenden Finanz­mitteln zu unter­legen. Schon jetzt beziffert sich das Budget für die Betreuung in unseren Kitas auf 108 Millionen Euro. Bleibt zu hoffen, das sich tatsächlich Fachkräfte finden, um die freien Stellen zu besetzen.