Bei der Gemeinderatssitzung am 07.05.2020 steht die Erweiterung der Plöck als Fahrradstraße auf der Tagesordnung. Die unabhängige Wählerinitiative Die Heidelberger sieht das sehr kritisch, da nicht etwa eine Umgestaltung der Plöck erfolgen soll, sondern lediglich mit Schildern und Markierungen die Fahrradstraße erweitert werden soll.
Wenn man ehrlich ist, ergeben sich für die Fahrradfahrer kaum Vorteile durch die Ausweisung weiterer Teile zur Fahrradstraße. Die Fahrradfahrer werden lediglich darin bestätigt, dass sie bevorrechtigt sind, und darin, die Plöck als Fahrradschnellweg zu nutzen. Dass hier Tempo 15 gilt, interessiert die wenigsten Fahrradfahrer, und ein höheres Tempo wird auch nicht geahndet.
Für Fußgänger, insbesondere für die, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder auch für Eltern mit Kindern oder Kinderwägen wird die Situation noch gefährlicher, da die Gehwege teilweise so schmal sind, dass sie auf die Fahrbahn ausweichen müssen. Der Beirat für Menschen mit Behinderung hat deutliche Bedenken dieser Maßnahmen gegenüber geäußert.
Wer bei der Planung dieser Maßnahme überhaupt nicht gehört wurde, ist der ansässige Einzelhandel. Für die vielen Einzelhändler in der Plöck, die auf Fußverkehr angewiesen sind, ist die Ausweisung weiterer Teile zur Fahrradstraße ein Schlag ins Gesicht. Es werden nicht etwa Maßnahmen ergriffen, die die Plöck als Einkaufsstraße attraktiver machen, sondern für die Kunden, die hier alle samt zu Fuß unterwegs sind, wird die Situation noch unangenehmer.
Wenn an der Verkehrssituation in der Plöck etwas geändert werden soll, müsste zunächst ein schlüssiges Gesamtkonzept erarbeitet werden, dass alle Verkehrsteilnehmer sowie die ansässigen Geschäfte mit einbindet. Bis dieses nicht vorliegt, fordern wir, keine weiteren Teile der Plöck als Fahrradstraße auszuweisen, zumal parallel zur Plöck bekanntlich in der Friedrich-Ebert-Anlage ein Fahrradschnellweg angelegt wurde, so dass sich die Frage stellt, ob eigentlich beides „notwendig“ ist.
Die unabhängige Wählerinitiative Die Heidelberger ist sehr wohl – und hat dies auch in der Vergangenheit bewiesen – für die Verbesserung des Radverkehrs in der Stadt, allerdings nicht dort, wo dies am Bedarf, an den örtlichen Gegebenheiten oder auch an den Interessen der Anwohner bzw. ansässigen Geschäfte vorbeigeht.