2. Dezember 2020 | Archiv

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Presse­er­klärung zum Thema Klima­schutz-Aktionsplan — Klima­wäldchen

Der Gemein­derat hat im Sommer 2019 den Klima­schutz-Aktionsplan mit insgesamt 30 Zielen beschlossen. Nun geht es darum, einzelne Ziele zu bearbeiten und umzusetzen. Ziel 13 lautet: Pflanzung eines Klima­wäld­chens in jedem Stadtteil – 3000 Bäume sollen bis 2025 gepflanzt werden. Die Verwaltung hat im Ausschuss für Klima­schutz, Umwelt und Mobilität erste Vorschläge zur Umsetzung gemacht:

1) Pfaffen­grund, Kranichweg

2) Bergheim, „Alte ameri­ka­nische Tankstelle“

3) Kirchheim, Gewann Waldäcker

Dazu muss man wissen, dass die Gewann Wäldäcker in Kirchheim landwirt­schaftlich genutzt wird, und dass Acker­boden mindestens so viel CO2 speichern kann wie Waldboden, je nach Humus­gehalt teilweise sogar mehr. Landwirt­schaftlich genutzte Böden haben eine große Bedeutung für den Klima­schutz. Die regional erzeugten Lebens­mittel, die darauf angebaut werden, tragen einen weiteren Teil dazu bei. Klima­wäldchen auf Acker­böden weit ab der Bebauung zu pflanzen ist bloßer Aktio­nismus. Das halten wir für den falschen Weg. Sinnvoller wären Flächen, die sich näher an der Bebauung befinden und dort entspre­chend zu einem besseren Klima beitragen, oder Flächen zu entsiegeln und mit Bäumen zu bepflanzen. Letzteres ist zwar teurer, aber wesentlich effek­tiver.

Zudem steht die Maßnahme in absolutem Wider­spruch zu den Bemühungen der Stadt Heidelberg, die regionale Erzeugung und Vermarktung von Lebens­mitteln zu fördern – übrigens auch ein Ziel des Klima­schutz-Aktions­plans. Deshalb haben Die Heidel­berger im Ausschuss beantragt, landwirt­schaftlich genutzte Flächen explizit von diesem Projekt auszu­nehmen. Leider steht die Mehrheit des Gemein­de­rates nicht ganz so klar zur lokalen Landwirt­schaft wie Die Heidel­berger und will sich ein Hinter­türchen offen­halten. Aber immerhin sollen landwirt­schaftlich genutzte Flächen nun „in der Regel“ nicht zugunsten eines Klima­wäld­chens ihrer Nutzung entzogen werden.