Der Gemeinderat hat im Sommer 2019 den Klimaschutz-Aktionsplan mit insgesamt 30 Zielen beschlossen. Nun geht es darum, einzelne Ziele zu bearbeiten und umzusetzen. Ziel 13 lautet: Pflanzung eines Klimawäldchens in jedem Stadtteil – 3000 Bäume sollen bis 2025 gepflanzt werden. Die Verwaltung hat im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität erste Vorschläge zur Umsetzung gemacht:
1) Pfaffengrund, Kranichweg
2) Bergheim, „Alte amerikanische Tankstelle“
3) Kirchheim, Gewann Waldäcker
Dazu muss man wissen, dass die Gewann Wäldäcker in Kirchheim landwirtschaftlich genutzt wird, und dass Ackerboden mindestens so viel CO2 speichern kann wie Waldboden, je nach Humusgehalt teilweise sogar mehr. Landwirtschaftlich genutzte Böden haben eine große Bedeutung für den Klimaschutz. Die regional erzeugten Lebensmittel, die darauf angebaut werden, tragen einen weiteren Teil dazu bei. Klimawäldchen auf Ackerböden weit ab der Bebauung zu pflanzen ist bloßer Aktionismus. Das halten wir für den falschen Weg. Sinnvoller wären Flächen, die sich näher an der Bebauung befinden und dort entsprechend zu einem besseren Klima beitragen, oder Flächen zu entsiegeln und mit Bäumen zu bepflanzen. Letzteres ist zwar teurer, aber wesentlich effektiver.
Zudem steht die Maßnahme in absolutem Widerspruch zu den Bemühungen der Stadt Heidelberg, die regionale Erzeugung und Vermarktung von Lebensmitteln zu fördern – übrigens auch ein Ziel des Klimaschutz-Aktionsplans. Deshalb haben Die Heidelberger im Ausschuss beantragt, landwirtschaftlich genutzte Flächen explizit von diesem Projekt auszunehmen. Leider steht die Mehrheit des Gemeinderates nicht ganz so klar zur lokalen Landwirtschaft wie Die Heidelberger und will sich ein Hintertürchen offenhalten. Aber immerhin sollen landwirtschaftlich genutzte Flächen nun „in der Regel“ nicht zugunsten eines Klimawäldchens ihrer Nutzung entzogen werden.