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Süddeutsche Erdgas­leitung: Landwirt­schaft­liche Belange auf Heidel­berger Gemarkung nicht berück­sichtigt

Wir sind zwar froh über das, was für den Weinbau in Rohrbach erreicht wurde. Aber dennoch ist die Süddeutsche Erdgas­leitung fatal für die Landwirt­schaft in Heidelberg. Im Stadtteil Rohrbach werden alle verblie­benen Acker­flächen einmal durch­schnitten und auch der Stadtteil Kirchheim ist zum Teil stark betroffen. Während in anderen Kommunen explizit auf landwirt­schaft­liche Belange einge­gangen wurde, ist dies in Heidelberg nicht der Fall. Für die Landwirt­schaft in Heidelberg ist die aktuelle Variante ein stärkerer Eingriff als die 2006 planfest­ge­stellte Variante. Bei der grund­stücks­scharfen Festlegung der Trasse, die nun erfolgt ist und präsen­tiert wurde, wurde in keiner Weise angestrebt, wertvolle landwirt­schaft­liche Flächen möglichst zu schonen und die Trasse statt­dessen über ungenutzte Grund­stücke zu führen. Und darüber hinaus hätte mehr darauf geachtet werden müssen, dass sowohl für die Trasse als auch für die geplanten Lager­flächen, städtische Grund­stücke genutzt werden. Für derlei Infra­struk­tur­maß­nahmen, sollte auch die Kommune ihren Teil übernehmen und nicht nur Privat­ei­gen­tümer.

Terranet betont immer wieder „für Betroffene nehmen wir uns Zeit“ – das grenzt an Unver­schämtheit. Der Umgang mit den Eigen­tümern und den Bewirt­schaften ist katastrophal. Das – wohlge­merkt vom Land beauf­tragte – Unter­nehmen setzt sich nach wie vor über Gesetze hinweg­ge­setzt, obwohl dies mehrfach angemahnt wurde. Es wurden im letzten Jahr an vielen Stellen Flurschäden verur­sacht, die entschädigt werden sollten und bisher ist nichts erfolgt. Bezeichnend war auch einmal wieder die Infor­ma­ti­ons­ver­an­staltung in der letzten Woche: Auf die Landwirte wurde in keiner Weise mehr einge­gangen, sie wurden höhnisch belächelt – so geht man nicht mit Menschen um, deren Existenz­grundlage gefährdet wird!

Es ist sehr ärgerlich ist, dass die Terranet hier von Anfang an ohne Rücksicht auf Verluste agierte und nicht gemeinsam mit den Landwirten an möglichst verträg­lichen Lösungen gearbeitet hat. Auf die Belange einzelner Landwirte, die mit mehreren Hektar betroffen sind, hätte einge­gangen werden müssen. Es bleibt viel Schaden an wenigen Landwirten hängen – in Kirchheim wie in Rohrbach!

Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Schäden für die Landwirt­schaft in Heidelberg so gering wie möglich ausfallen, dass die Betriebe ausrei­chend entschädigt werden und auch von der Stadt­ver­waltung Unter­stützung erhalten.