26. November 2022 | Archiv

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Bautä­tig­keits­be­richt 2021: Signi­fi­kanter Anstieg an Baufer­tig­stel­lungen

Heidelberg wächst weiter: 2021 ist die Anzahl der neuen Wohnungen signi­fikant gestiegen – so stark wie zuletzt im Jahr 2016. Der Bestand erhöht sich auf 78.702 Wohnungen. Insgesamt sind im Vorjahr 647 neue Wohnungen entstanden, 602 im Neubau in vielfäl­tigen Größen für verschiedene Lebens­lagen. 45 Wohnungen kamen durch Umbau- und Sanie­rungs­maß­nahmen hinzu. Durch Abbrüche gingen 35 Wohnungen verloren. In Summe entstand ein Plus von 612 Wohnungen – eine Steigerung von mehr als 10 Prozent und rund 70 Wohnungen gegenüber den Vorjahren. Zudem hat sich der Wohnge­bäu­de­be­stand im Saldo um 66 Wohnge­bäude von 19.970 auf 20.036 erhöht und damit erstmals die Marke von 20.000 überschritten. Das belegt der neue Bautä­tig­keits­be­richt, der am Dienstag, 15. November 2022, im Stadt­ent­wick­lungs- und Bauaus­schuss vorge­stellt wird.

Das Besondere am Wohnungs­wachstum in Heidelberg: Neue Wohnungen können direkt im Stadt­gebiet geschaffen werden, da die Stadt aufgrund der Konver­si­ons­flächen über ausrei­chend Raum im Inneren verfügt. Insgesamt sind seit dem Jahr 2000 über 11.000 neue Wohnungen in Heidelberg gebaut worden. 2021 liegt das Wachstum mit 612 Wohnungen signi­fikant über dem Niveau der Vorjahre (2020: 544 neue Wohnungen; 2019: 547). Vergleicht man die Entwicklung des Wohnungs­be­standes der neun baden-württem­ber­gi­schen Stadt­kreise zwischen 2010 und 2021 liegt Heidelberg mit einem Anstieg von 7,8 Prozent weiterhin auf Rang 2 (2020: 7,2 Prozent, ebenfalls Rang 2). Lediglich die Stadt Heilbronn schneidet mit einem Anstieg von rund 9 Prozent besser ab. Ulm liegt mit 7,4 Prozent auf Platz drei, Freiburg mit 7,2 Prozent auf Rang vier.

„Aufgrund Heidel­bergs Attrak­ti­vität ist der Wohnraum in unserer Stadt knapp und oft teuer. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, hier entge­gen­zu­steuern. 2021 ist ein signi­fi­kanter Anstieg der Zahl an Fertig­stel­lungen zu beobachten: Seit fünf Jahren wurde nicht so viel Wohnraum geschaffen wie im vergan­genen Jahr. 2021 lag der Schwer­punkt der Bautä­tigkeit erstmalig auf den Konver­si­ons­flächen in der Südstadt. Die stetige Umwandlung und Bebauung der Konver­si­ons­flächen in neue Stadt­quar­tiere ist hierbei eines der wichtigsten Hilfs­mittel und der Weg in die Zukunft“, sagt Erster Bürger­meister Jürgen Odszuck.

Bauge­neh­mi­gungen: Bahnstadt wieder an der Spitze

2021 wurden knapp 740 neue Wohnungen genehmigt. Das ist ein Plus von rund 200 Wohnungen im Vergleich zum Jahr 2020. Die meisten Wohnungen wurden in der Bahnstadt (307) und Südstadt (145) sowie in Rohrbach (125) und Neuenheim (50) genehmigt. Die Bahnstadt ist damit wieder Spitzen­reiter in ihrer Funktion als Wohnungs­lie­ferant für Heidelberg. Von den seit 2012 im Neubau entstan­denen 6.455 Wohnungen in Heidelberg wurde jede zweite Wohnung in der Bahnstadt gebaut (3.174 Wohnungen oder 49,2 Prozent). Im Jahr 2021 wurden in Rohrbach 73 Wohnungen in der Felix-Wankel-Straße und 46 Wohnungen im Collegium Acade­micum (Hospital) genehmigt. In der Südstadt befindet sich der überwie­gende Teil (93 Wohnungen) auf den Konver­si­ons­flächen Mark-Twain-Village und Campbell Barracks. Eine in 2021 geneh­migte Wohnung hat eine durch­schnitt­liche Wohnfläche von 95 Quadrat­metern.

Wichtiger Schritt für Klima­schutz: Fernwärme für Neubauten

Heidelberg setzt sich auch im Bausektor für den Umwelt­schutz ein. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Dekar­bo­ni­sierung der Heizenergie. Fernwärme wird heute zu etwa 50 Prozent aus erneu­er­baren Energien gewonnen und dieser Anteil soll zukünftig noch erhöht werden. Fernwärme ist in 2021 die vorrangig verwendete Form von Heizenergie bei Neubau­woh­nungen. 91 Prozent der Neubau­woh­nungen in Heidelberg werden mit Fernwärme versorgt und nehmen daher an der Reduzierung des CO<sub>2</sub>-Ausstoßes teil.

Wohnraum in Heidelberg

  • Ende 2021 gibt es 78.702 Wohnungen in Heidelberg.
  • 734 geneh­migte Bauvor­haben in 2021, das ist der höchste Stand in den letzten fünf Jahren und entspricht einer Steigerung von 34,9 Prozent zum Vorjahr.
  • Der Schwer­punkt der Bautä­tigkeit lag erstmalig auf den Konver­si­ons­flächen im Stadtteil Südstadt.
  • Von 631 geneh­migten Neubau­woh­nungen liegen 307 in der Bahnstadt, 121 in Rohrbach und 107 in der Südstadt.
  • In Rohrbach entfallen 73 der 121 geneh­migten Wohnungen auf die Felix-Wankel-Straße und 46 weitere Wohnungen (Collegium Acade­micum) auf die Konver­si­ons­fläche Hospital. In der Südstadt befinden sich mit 93 Wohnein­heiten der überwie­gende Teil auf den Konver­si­ons­flächen Mark-Twain-Village und Campbell Barracks.
  • 51,7 Prozent der Neubau­woh­nungen besitzen drei oder vier Räume und bieten unter anderem Raum für Familien.
  • 5.668 geför­derte Wohnungen und Haushalte sowie Wohnungen mit freiwil­liger Bindung – das entspricht 7,2 Prozent des Heidel­berger Wohnraums.
  • Rund 15 Prozent aller Mietwoh­nungen in Heidelberg gehören der städti­schen Gesell­schaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH). Sie bietet damit als größte Vermie­terin zuver­lässig gesicherte Wohnver­hält­nisse.
  • Rund 57 Prozent der Wohnungen der GGH sind gefördert oder freiwillig gebunden.

Bauüberhang trotz Rohstoff­knappheit auf konstantem Niveau

  • Mit 1.628 geneh­migten Wohnungen bewegt sich der Bauüberhang gegenüber 2020 auf einem konstanten Niveau.
  • Die Konver­si­ons­flächen tragen massiv zur Schaffung von neuem und bezahl­barem Wohnraum bei.
  • Mehr als die Hälfte der geneh­migten Wohnungen und damit der künftigen Neubau­tä­tigkeit findet im Stadtteil Südstadt auf den Konver­si­ons­flächen (472 Wohnungen) und im Stadtteil Bahnstadt (381) statt.
  • Als Bauüberhang werden dieje­nigen Bauten bezeichnet, die in den zurück­lie­genden Jahren zwar genehmigt, bis zum Jahresende aber nicht fertig­ge­stellt wurden.

Über den Bautä­tig­keits­be­richt

 

Der jährlich erstellte Bautä­tig­keits­be­richt analy­siert detail­liert Struk­turen und Entwick­lungen des Wohnungs­marktes. Im Blick sind Bauge­neh­mi­gungen, Baufer­tig­stel­lungen durch Neubau­maß­nahmen, Umbau- und Sanie­rungs­maß­nahmen sowie Abbrüche. Die Zahlen liefern wichtige Infor­ma­tionen zur Stadt­ent­wicklung. So bieten diese Erkennt­nisse, ob Bauge­biete angenommen werden und welche Dynamik im Wohnungsbau herrscht.

Quelle: Stadt Heidelberg

https://www.heidelberg.de/hd/HD/service/08_11_2022+bautaetigkeitsbericht+2021_+signifikanter+anstieg+an+baufertigstellungen.html