Ab Herbst 2023 beginnt die Neugestaltung der Dossenheimer Landstraße. Auf dem Abschnitt zwischen Hans-Thoma-Platz und Straßenbahnhaltestelle Burgstraße werden die Straßenbahngleise erneuert und die beiden Haltestellen Bieths- und Burgstraße barrierefrei ausgebaut. Die Versorgungsleitungen für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme werden auf den neuesten Stand gebracht und der Abwasserkanal saniert. Zum Abschluss werden Geh- und Radwege neu geordnet und ein neuer Straßenbelag hergestellt. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) führt die Baumaßnahme als Gesamtprojektleiterin in Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg, den Stadtwerken und dem Abwasserbetrieb Heidelberg durch.
Im Rahmen der mehrjährigen Planungen wurden die Bürgerinnen und Bürger, der Bezirksbeirat Handschuhsheim und die Interessenverbände bereits frühzeitig über die Details der Maßnahme informiert und miteinbezogen. Als vor der Bezirksbeiratssitzung Handschuhsheim am 22.06.2023 bewusst wurde, dass für den barrierefreien Haltestellenausbau 17 – 19 Bäume im Osten der Haltestelle Burgstraße gefällt werden müssen, haben sich viele Bürgerinnen und Bürger zu Wort gemeldet. Die Stadt Heidelberg hat zugesagt, noch einmal zu prüfen, wie und ob ein Teil der Bäume erhalten werden könnte. Die rnv und die beteiligten Ämter der Stadt Heidelberg haben deshalb am 25. Juli 2023 zum Vor-Ort-Termin an der Haltstelle Burgstraße in Heidelberg-Handschuhsheim eingeladen, um auf die Anliegen der Beteiligten vor Ort bezüglich des Baumbestands einzugehen und für Rückfragen zur Verfügung stehen.
Die Fraktion DieHeidelberger war mit vor Ort und gibt die Informationen gerne weiter: Zunächst wurde von der rnv klargestellt, dass ursächlich für die notwendigen Baumfällungen v.a. der barrierefreie Haltestellenausbau ist, der deutlich mehr Platz benötigt als die Haltestelle bisher. Die zwei Fahrspuren für den MIV werden nicht benötigt, um dem MIV ein attraktiveres Angebot zu machen, sondern um die nötige Aufstellfläche zu gewährleisten, da sich ansonsten ein Rückstau bis auf’s Gleisbett der Bahn ergibt. Die Radweg-Hinterkante liegt gemäß Planfeststellungsverfahren direkt an der Lärmschutzwand im Osten der Haltestelle.
Der Gehweg wird künftig wie heute bis zur Haltestelle geführt und endet dort. Die Notwendigkeit des Radweges an dieser Stelle wurde von den Bürgerinnen und Bürgern in Frage gestellt bzw. ein Gehweg mit erlaubtem Radweg in beiden Richtungen im Westen vorgeschlagen, um auf den Radweg im Osten verzichten zu können und hoffentlich mehr Bäume erhalten zu können. Der stellvertretende Leiter des Amtes für Mobilität erklärte jedoch, dass das hohe Verkehrsaufkommen an dieser Stelle ein separates Radangebot erfordert. Auch der Vertreter des ADFC sprach sich für einen Radweg im Osten und Westen aus, da ein Gehweg mit erlaubtem Radweg in beiden Richtungen im Westen ein westlich höheres Unfallrisiko mit sich bringen würde. Das Amt für Mobilität sagt zu, noch einmal über die Prüfung dieser Variante zu informieren. Herr Domasch von der rnv sagt ebenfalls zu, zu prüfen, ob es möglich wäre, den Radweg hinter der Lärmschutzwand verlaufen zu lassen, macht aber wenig Hoffnung.
Herr Hofbauer, Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Heidelberg, erklärt, dass die Bäume erst im 4. Bauabschnitt stehen, d.h. es wird nicht die erste Maßnahme sein, die Bäume zu fällen. Aber im kommenden Winter sollte ein Rückschnitt drumherum stattfinden, so dass die Strecke genauer abgesteckt werden kann und geprüft werden kann, welche Bäume vielleicht erhalten bleiben können oder auch umgepflanzt werden können. Herr Domasch von der rnv ergänzt: Es werden in jedem Fall 1,8‑fache Ausgleichsmaßnahmen, wie z.B. Nachpflanzungen, umgesetzt, für alle Bäume, die gefällt werden müssen – und zwar maßnahmennah.