23. März 2022 | Archiv

Startseite » Archiv » Schwarzer Tag für Wissenschaft und Studierende

Schwarzer Tag für Wissen­schaft und Studie­rende

Gemein­samer Beitrag von: CDU, Die Heidel­berger, FDP

Dr. Jan Gradel, Larissa Winter-Horn, Karl Breer, Prof. Dr. Nicole Marmé

Das vor vier Jahren begonnene Master­plan­ver­fahren zur zukünf­tigen Entwicklung des Neuen­heimer Feldes durchlief in den letzten Wochen eine traurige Abschluss­phase. Nach einem langen und aufwen­digen Bürger­be­tei­li­gungs­ver­fahren und Kosten von über vier Millionen Euro konnte man sich letztlich nur auf einen minima­lis­ti­schen Kompromiss einigen. Die abschlie­ßenden Entwürfe waren geprägt von den Forde­rungen vieler Inter­es­sen­gruppen und lassen große Innova­tionen missen. Letzt­endlich fanden nur Minimal­for­de­rungen von Univer­sität und Klinikum Eingang in den Masterplan.

Als der Plan dann zur Abstimmung in die städti­schen Gremien kam, mussten wir feststellen, dass die grün-linken Mehrheits­par­teien die gefun­denen Rahmen­be­din­gungen in Eigen­regie reduzierten und auch forderten, bestimmte Erwei­te­rungs­flächen bis zum Jahr 2050 zu sperren. Dies, obwohl auf diesen Flächen bereits ein Baurecht besteht. Erst in letzter Minute konnte durch eine dring­liche Inter­vention von Rektorat und Klinikums-Leitung dieses Ansinnen verhindert werden.

Im gesamten Verfahren wurde darüber hinaus die Verkehrs­pro­ble­matik weitest­gehend ausge­blendet. Man negiert hartnäckig die Tatsache, dass auf den zukünftig, bis zur Grenze des Erträg­lichen nachver­dich­teten Flächen beträcht­licher zusätz­licher Verkehr entstehen wird. Deshalb hatten wir dringlich für die Prüfung einer ergän­zenden Westan­bindung für das Areal geworben. Das Neuen­heimer Feld liegt lediglich 1,3 km vom nächsten S‑Bahn-Halt bzw. nur 600 m von den OEG-Gleisen entfernt. Die Trasse wird seit Jahrzehnten freige­halten! Eine Umwelt­ver­bund­brücke, die neben einem Fuß- und Radweg auch Rettungs­zu­fahrten für die Klinken sowie eine leistungs­starke Straßen­bahn­an­bindung des Feldes erlauben würde, ist nach unserer Meinung die einzige Alter­native. Eine ÖPNV-Brücke hätte den größten Klima­schutz­effekt und würde zudem zusätz­liche Flächen für Parkhäuser und wissen­schaft­liche Insti­tu­tionen erschließen. Eine echte Zukunfts­option für Wissen­schaft, Forschung und Studieren in Heidelberg.

Leider wurde dies in einem unwür­digen Abstim­mungs­ver­fahren von den grün-linken Mehrheits­par­teien abgelehnt. Statt­dessen soll jetzt als einzige Alter­native eine Seilbahn geprüft werden. Wir sind schockiert, dass die Westan­bindung über eine ÖPNV-Brücke von vorne­herein ausge­schlossen wird.

Zusam­men­fassend stellen wir fest, dass die Entschei­dungen des letzten Gemein­de­rates ein schwarzer Tag für Wissen­schaft und Studie­rende sowie für die angren­zenden Stadt­teile waren. Keine attraktive Zukunft, sondern nur notwen­digste Weiter­ent­wicklung, keine leistungs­fähige ÖPNV-Anbindung, sondern nur verkehrlich mühsam erreichbare Areale.

Heidelberg hätte mehr verdient!