Gemeinsamer Beitrag von: CDU, Die Heidelberger, FDP
Dr. Jan Gradel, Larissa Winter-Horn, Karl Breer, Prof. Dr. Nicole Marmé
Das vor vier Jahren begonnene Masterplanverfahren zur zukünftigen Entwicklung des Neuenheimer Feldes durchlief in den letzten Wochen eine traurige Abschlussphase. Nach einem langen und aufwendigen Bürgerbeteiligungsverfahren und Kosten von über vier Millionen Euro konnte man sich letztlich nur auf einen minimalistischen Kompromiss einigen. Die abschließenden Entwürfe waren geprägt von den Forderungen vieler Interessengruppen und lassen große Innovationen missen. Letztendlich fanden nur Minimalforderungen von Universität und Klinikum Eingang in den Masterplan.
Als der Plan dann zur Abstimmung in die städtischen Gremien kam, mussten wir feststellen, dass die grün-linken Mehrheitsparteien die gefundenen Rahmenbedingungen in Eigenregie reduzierten und auch forderten, bestimmte Erweiterungsflächen bis zum Jahr 2050 zu sperren. Dies, obwohl auf diesen Flächen bereits ein Baurecht besteht. Erst in letzter Minute konnte durch eine dringliche Intervention von Rektorat und Klinikums-Leitung dieses Ansinnen verhindert werden.
Im gesamten Verfahren wurde darüber hinaus die Verkehrsproblematik weitestgehend ausgeblendet. Man negiert hartnäckig die Tatsache, dass auf den zukünftig, bis zur Grenze des Erträglichen nachverdichteten Flächen beträchtlicher zusätzlicher Verkehr entstehen wird. Deshalb hatten wir dringlich für die Prüfung einer ergänzenden Westanbindung für das Areal geworben. Das Neuenheimer Feld liegt lediglich 1,3 km vom nächsten S‑Bahn-Halt bzw. nur 600 m von den OEG-Gleisen entfernt. Die Trasse wird seit Jahrzehnten freigehalten! Eine Umweltverbundbrücke, die neben einem Fuß- und Radweg auch Rettungszufahrten für die Klinken sowie eine leistungsstarke Straßenbahnanbindung des Feldes erlauben würde, ist nach unserer Meinung die einzige Alternative. Eine ÖPNV-Brücke hätte den größten Klimaschutzeffekt und würde zudem zusätzliche Flächen für Parkhäuser und wissenschaftliche Institutionen erschließen. Eine echte Zukunftsoption für Wissenschaft, Forschung und Studieren in Heidelberg.
Leider wurde dies in einem unwürdigen Abstimmungsverfahren von den grün-linken Mehrheitsparteien abgelehnt. Stattdessen soll jetzt als einzige Alternative eine Seilbahn geprüft werden. Wir sind schockiert, dass die Westanbindung über eine ÖPNV-Brücke von vorneherein ausgeschlossen wird.
Zusammenfassend stellen wir fest, dass die Entscheidungen des letzten Gemeinderates ein schwarzer Tag für Wissenschaft und Studierende sowie für die angrenzenden Stadtteile waren. Keine attraktive Zukunft, sondern nur notwendigste Weiterentwicklung, keine leistungsfähige ÖPNV-Anbindung, sondern nur verkehrlich mühsam erreichbare Areale.
Heidelberg hätte mehr verdient!