13. Mai 2021 | Archiv

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Süddeutsche Erdgas­leitung

Seit April 2020 weiß die Verwaltung, dass die Süddeutsche Erdgas­leitung (SEL), deren Planungen 2004 ff. zu großen Protesten in der Heidel­berger Bevöl­kerung geführt haben, nicht wie vermutet gestorben ist, sondern bis 2026 reali­siert werden soll. Da sowohl wir als auch die poten­ziell betrof­fenen Grund­stücks­ei­gen­tümer auch nach Wochen, nachdem wir die Verwaltung um ausführ­liche Infor­ma­tionen gebeten haben, keine ausrei­chenden Infor­ma­tionen erhalten haben, haben wir gemeinsam mit den Grünen und mit Unter­stützung von CDU und SPD einen TOP-Antrag gestellt, indem um Folgendes bitten:

1. Ausführ­liche Infor­ma­tionen zur Wieder­auf­nahme der Planungen durch terranets bw;

2. Bildung einer Arbeits­gruppe mit den betrof­fenen Landwirten und Winzern;

3. Erarbeitung einer Strategie, um die Eingriffe in Heidelberg auf ein Minimum zu reduzieren.

2004 hatte sich die Stadt­ver­waltung zwar intensiv, aber zu spät für Belange der Betrof­fenen einge­setzt. Um die Fehler nicht noch einmal zu wieder­holen, soll die Verwaltung dringend die Infor­ma­tionen zur SEL offen­legen und gemeinsam mit den betrof­fenen Landwirten und Winzern eine Strategie entwi­ckeln, wie die Eingriffe in Heidelberg auf ein Minimum reduziert werden können.

In den meisten Gebieten verlaufen Gaslei­tungen an bestehenden Trassen wie Autobahnen, Bundes­straßen, Hochspan­nungs­lei­tungen o.Ä. Die 2006 planfest­ge­stellte Trasse im Bereich von Heidelberg orien­tiert sich zum Teil nicht an bestehenden Trassen und zerschneidet v.a. in den Stadt­teilen Kirchheim und Rohrbach die Flur völlig. Besonders schwer­wie­gende Folgen hätte der Bau der SEL im Bereich des Landschafts­schutz­ge­bietes Bergstraße in Rohrbach. Hier würde die klein­par­zellige und struk­tur­reiche Kultur­land­schaft mit Biotop­struk­turen und altem Rebbe­stand unwie­der­bringlich zerstört.

Eine im 2. Halbjahr 2021 geplante Bürger­be­tei­ligung soll auf Basis der alten Planungen innerhalb eines 600 m breiten Korridors statt­finden. Schon vor der geplanten Bürger­be­tei­ligung sollte daher im Austausch mit den Betrof­fenen und terranets bw auch über eine ganz andere Trassen­führung nachge­dacht werden, die weniger zerstö­re­risch ist. Bei einer Trassen­führung an der Autobahn oder parallel dazu weiter westlich würde weniger als die Hälfte der in Heidelberg vorge­se­henen Flächen beansprucht.