11. August 2023 | Aktuelles, Sport & Kultur

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Unterwegs mit den „NightOwls“ in Freiburg

Genau wie in Heidelberg tummeln sich auch in Freiburg an lauen Sommer­abenden viele Menschen auf öffent­lichen Plätzen und in den Parks der Stadt. Das Feiern unter freiem Himmel gewinnt in Freiburg seit Jahren an Attrak­ti­vität. Auch hier sind Konflikte zwischen den Feiernden und den Anwoh­ne­rinnen und Anwohnern gerade in den Abend- und Nacht­stunden vorpro­gram­miert. Der Grund: zu laute Musik, zurück­ge­las­sener Müll usw.

Wir haben in Heidelberg Nacht­bür­ger­meister und Night Coaches — in Freiburg sind die Night-Owls unterwegs, um mit den Betei­ligten zu sprechen und für die Proble­matik zu sensi­bi­li­sieren. Wir durften Victoria Decker und Julia Voswinckel bei ihrem abend­lichen Rundgang begleiten.

Auf dem Platz der Synagoge haben sich am frühen Abend schon viele Grüppchen eingefunden.Teils Familien, die die letzten Sonnen­strahlen genießen, teils Jugend­liche und junge Erwachsene, die auf das Open-Air-Konzert vor dem Theater warten. Die Atmosphäre ist entspannt und ruhig. Bisher gibt es nicht viel zu tun. Die beiden Frau erklären uns, wie ein gewöhn­licher Abend aussieht:

Es tönt Musik aus Boxen im Seepark im Freiburger Westen und Grill­aroma liegt in der Luft. Zwischen Picknick­decken bahnen sich dann die NightOwl-Teams ihren Weg und sprechen die Leute freundlich an: „Hallo, wir sind die NightOwls. Kennt ihr uns? Wir sind da, um zu schauen, dass ihr eine gute Zeit habt und dass es keine Probleme gibt.“ Verständ­nis­volles Nicken. Schönen Abend – und dann ist die nächste Gruppe dran. Ähnlich gehen sie an diesem Abend auch auf dem Platz der Synagoge vor. Freund­liche Gespräche, Erklä­rungen, weshalb auf dem Denkmal für die Synagoge nicht gebadet werden darf und immer wieder Hinweise, Müll und Pizza­schachteln an den dafür vorge­se­henen Stellen abzugeben.

Die NightOwls in den roten Shirts bieten aber auch sichere Begleitung zur nächst­ge­le­genen Bahn- oder Bushal­te­stelle an, haben Mülltüten dabei und vermitteln, wenn Hilfe benötigt wird. Die Night-Owls beenden um 23 Uhr ihren Dienst. Ganz bewusst arbeiten Sie nicht mit den „Ordnungs­hütern“ zusammen. Statt auf Verbote und Sanktionen zu setzen, werben sie mit positiven Botschaften und appel­lieren an die Eigen­ver­ant­wortung. „Wir wirken im Vorfeld kommu­ni­kativ, sprechen mit den Menschen – wenn das nicht gelingt, beginnt später die Arbeit des Vollzugs­dienstes oder der Landes­po­lizei.“

Das waren spannende und inter­es­sante Einblicke in die Arbeit der NightOwls – vielen Dank dafür!