10. Februar 2023 | Archiv, Klimaschutz & Mobilität

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Vorort­termin mit Minister Hauk zur Süddeut­schen Erdgas­leitung

Die Süddeutsche Erdgas­leitung (SEL) soll nach aktuellen Planungen mitten durch die Weinberge im Heidel­berger Stadtteil Rohrbach gehen. Das Vorhaben würde damit wertvollen Reben­be­stand auf Jahrzehnte hinaus zerstören. Auf Einladung der betrof­fenen Winzer aus Rohrbach ist Minister Peter Hauk MdL am Freitag, 3. Februar 2023, nach Heidelberg-Rohrbach gekommen, um sich über die möglichen Folgen für die Landwirt­schaft und den Weinbau zu infor­mieren. Dabei betonte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbrau­cher­schutz: „Unsere landwirt­schaft­lichen Betriebe erzeugen hochwertige Lebens­mittel. Dafür sind sie auf leitungs­fähige Flächen mit intakten Böden sowie eine funktio­nie­rende Infra­struktur angewiesen. Die Belange der Landwirt­schaft müssen daher bei den Entschei­dungen, die eine solchen Baumaß­nahme mit sich bringt zwingend berück­sichtigt werden”.

Vor allem die betrof­fenen Rohrbacher Winzer zeigten die schwer­wie­genden Folgen der geplanten Infra­struk­tur­maß­nahme auf. Aber auch Landwirte aus den ebenfalls betrof­fenen Stadt­teilen Grenzhof, Wieblingen und Kirchheim meldeten sich zu Wort.

Stadt­rätin Larissa Winter-Horn, die gleich­zeitig 1. Vorsit­zende des Obst, Garten und Weinbau­vereins Heidelberg-Rohrbach e.V. ist, stellte klar: Die Fläche für die erwerbs­mäßige Landwirt­schaft betrug in Rohrbach einst mehrere hundert Hektar und wies mit die besten Böden in ganz Deutschland auf. Mittler­weile ist diese Fläche durch Bebauung und Infra­struk­tur­maß­nahmen auf ca. 50 ha Ackerland, 50 ha Weinberge und 10 ha Grünland geschrumpft. Und wenn man sich jetzt die Planungen der Terranets BW anschaut, sieht man, dass die SEL die kompletten verblie­benen Acker­flächen durch­schneiden würde. Von den wenigen verblie­benen Flächen in Rohrbach wären 36,5 ha betroffen und unsere klein­par­zellige Kultur­land­schaft würde unwie­der­bringlich zerstört. Deshalb erwarten wir vom Land Baden-Württemberg, das diese Leitung in Auftrag gegeben hat, dass eine Trasse gesucht wird, die sich an bereits bestehenden boden­ge­bun­denen Infra­struk­tur­maß­nahmen orien­tiert und so wenig Einschnitte wie möglich mit sich bringt – und zwar in jedem Stadtteil. Zudem muss das Land darauf hinwirken, dass das Unter­nehmen Terranets BW aufrichtig mit den betrof­fenen Personen umgeht. Falsch­aus­sagen und das unabge­spro­chene Schaffen von Tatsachen hat das Vertrau­ens­ver­hältnis zerstört. Auf dieser Basis lässt sich kein konstruk­tiver Kompromiss erzielen!